Haus Mifgash Neuigkeiten

Rundbrief 13. November 2022

Liebe Mitglieder,

und schon wieder drei herzliche Einladungen:

Am morgigen Montag, 14.11., um 18 Uhr, wird im Kolpinghaus die Ausstellung  „Tante Roosje – Tänzerin von Auschwitz“ eröffnet. Das war ja in der EInladung zum 9.11. schon angekündigt. Gemeinsam mit der Gesamtschule am Forstgarten, wo die Ausstellung entstanden ist, und der Kolpingsfamilie laden wir herzlich ein. Wer die Ausstellung im MIfgash-Treff verpasst hat, hat nunmehr in den nächsten drei Wochen eine neue Chance. Vor allem aber möchte ich die morgige Eröffnungsveranstaltung uns allen ganz besonders ans Herz legen, denn Paul Glaser, ihr Neffe und Autor des gleichnamigen Buches, wird selbst anwesend sein. Er war schon einmal im Jahr 2015 in der Klever Stadthalle zu Gast, und es ist immer wieder ein Erlebnis, wenn er ganz direkt von seinen Recherchen zu dem Buch und seinen persönlichen Begegnungen mit Roosje berichtet. Er war aus Zufall darauf gestoßen, dass es in seiner Familie eine Tante gab, die Auschwitz überlebt hatte. Paul Glaser war mit einer Besuchergruppe dort und sah auf einem der Koffer von Lager-Häftlingen seinen Familiennamen. Ab dann begann er mit seinen Nachforschungen über die ihm bis dato gar nicht bekannte Tante …

Am Freitag, 18.11., von 17 bis 19 Uhr startet im Theater im Fluss die nächste Weltreise. Wie immer gibt es Live-Musik, diesmal mit Oud, Geige(n), Akkordeon und Percussion von Mohamad Al Tenawi, Thomas Ruffmann und Cece Demirovic, dazu kreative Aktionen mit den Kindern und internationale Leckereien zu essen. Besonders diesmal: Das Theater veranstaltet Projekttage zum Thema „Erlebte Gechichte – Flucht“. Dazu gibt es am Samstag, 19.11., ab 19 Uhr zwei Theatervorstellungen mit Solos von Zwaantje de Vries und Harald Kleinecke. Als Vorgeschmack hierzu werden am 18.11. zum Auftakt der Weltreise kurze Geschichten zu einigen Objekten erzählt, die Menschen mitgenommen haben, als sie sich auf die Flucht begeben mussten.

Ebenfalls für Freitag, 18.11., dann aber um 20 Uhr laden wir herzlich ein zu einem besonderen Musikerlebnis ins Wohnzimmer-Café Schmidthausen in Keeken: Dazu erst ein persönlicher Lockruf von mir: Unter Euch gibt es einige Fans des Mifgash-Hausensembles KLEFOR und der Band Klezmore. Und wenn ihr meint, wir seien ziemlich gut, dann müsst ihr unbedingt mein großes Vorbild hören! Beide Ensembles gäbe es nicht ohne Monique Lansdorp! Ich habe Sie 1992 (oder war es doch 1994 erst?) bei meiner ersten Begegnung mit der Klezmermusik auf dem Nederlands Klezmerfestival im Nimweger O42 kennengelernt, als an einem Tag zwischen 14 und 2 Uhr ca. 20 Bands auftraten und die junge Monique von dem Klarinettisten Marcel Salomon aufs Podium gebeten wurde. Und spontan mitspielte, und zwar auf eine Art, wie es eben nur Monique kann. Ich war total geflasht (das Wort gab es damals noch nicht) und bin es bis heute, wenn ich Monique höre. Sie ist  eine große (Volks)Musikantin im besten Wortsinne, in vielen Stilen zu Hause, aber immer noch am liebsten auf dem Balkan unterwegs. Ihr Balkan und der ihrer Freunde wird am Freitag in Keeken musikalisch lebendig werden!

Monique Lansdorp Trio Három Igric in Café Schmidthausen

Sie zählen zur ersten Garde der Balkanmusik und kommen am Freitag, 18.11., ab 20 Uhr ins Musikwohnzimmer von Café Schmidthausen in Keeken:  Das Trio Három Igric von Monique Lansdorp, Hans Derksen und Gerwil Kusters mit Geige, Akkordeon, Sax und etlichen anderen Instrumenten, darunter dem mazedonischen Dudelsack und der bulgarischen Kniegeige.

Aus nächster Nähe miterleben kann man hier, wie „Volksmusik“ im besten Sinne sein soll – nicht konservierte Tradition, sondern lebendige Interaktion mit einem hohen Maß an Spielfreude und Improvisation, ganz ähnlich wie bei gutem Jazz. Virtuose Technik ist selbstverständlich, aber nicht Selbstzweck auf der abwechslungsreichen  musikalischen Reise von Armeniens meditativen Melodien über die Türkei und weiter nach Bulgarien bis zum Westbalkan, berühmt und berüchtigt für ihre Uptempo-Tänze und ungeraden Rhythmen. Der Titel ist zugleich Programm des Abends: „Mezze surpriz“ – gemischte Vorspeisen, die die Hauptspeise oft ganz vergessen lassen. Wie auf jedem guten Balkanfest kann das Publikum sich Stücke wünschen, und sowieso gilt: „Es darf getanzt werden!“ Oder auf gut Niederländisch: „Alles kann, nichts muss!“

Monique Lansdorp, von der Volkskrant schon vor Jahren zur „Queen of the Klezmer violin“ gekrönt und Geigerin im Orchester von Boudewijn de Groot, war schon häufig auf Klever Bühnen zu erleben, u.a. mit den Sängerinnen Teresa Tova und Rolinha Kross, dem Cymbalon-Virtuosen Kalman Balogh oder dem Oud Spieler Haytham Safia. Sie hat das Klever Freundschaftsorchester KLEFOR im Haus Mifgash und auch die Band Klezmore über viele Jahre als Coach begleitet und ihre Fans freuen sich mit ihr auf dieses musikalische Heimspiel. Hans Derksen und Gerwil Kusters haben eine ebenso reiche Erfahrung in verschiedenen Balkan- und Roma-Ensembles. Und sie alle eint die Liebe zur Musik als Tanz-Musik.

Café Schmidthausen, Düffelgaustr. 83 in Kleve-Keeken, ist ab 19.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, es geht ein Hut für die Musiker*innen herum.Wir sehen uns?

Beste Grüße

Thomas Ruffmann
Vorsitzender Haus der Begegnung – Beth Hamifgash e.V. www.mifgash.de thomas.ruffmann@mifgash.de ++49 1577 7360980