Haus Mifgash Neuigkeiten
Stolpersteinaktion 16. April 2024
Stolpersteinaktion in Kleve mit zwei Nacharbeiten am 16.04.2024
Eigentlich wurde das mehrjährige Projekt „Stolpersteine für Kleve“ im November 2023 abgeschlossen. Die Arbeitsgemeinschaft „Erinnern“ im Haus Mifgash sieht sich nunmehr jedoch zu zwei Nacharbeiten verpflichtet. Diese werden am 16.04.2024 ab 15.30 Uhr durchgeführt.
Wegen der Bauarbeiten an der Ringstraße konnten im November 2023 die beiden Stolpersteine für Antonie und Max Jacobsohn nicht in das Gehsteinpflaster eingelegt werden. Nach Fertigstellung der Arbeiten sollen die Steine nun in der Nähe der Ringstraße 54 verlegt werden. Max Jacobsohn kam als erfolgreicher Geschäftsmann im Jahre 1934 mit seiner Ehefrau Antonie nach Kleve in der Hoffnung, hier seinen Lebensabend verbringen zu können. Doch schon 1937 sahen sich die Eheleute gezwungen, nach Nijmegen zu ziehen. Hier verstirbt Max Jacobsohn im Februar 1938. Seine Ehefrau sucht Schutz bei ihrer Tochter in Hilversum, flieht im Herbst 1942 zu ihrer Schwester nach Amsterdam, wird dort aber verhaftet und kommt nach einem Zwischenaufenthalt im Lager Westerbork ins Vernichtungslager Sobibor, wo sie im Mai 1943 in der Gaskammer ermordet wird.
Sodann wird an der Heldstraße 3 ein Stolperstein für Meta Baum verlegt, deren Schicksal erst in den letzten Monaten ermittelt werden konnte. Über Meta Baum ist wenig bekannt, auffällig ist allerdings, dass sie nach dem Tod ihrer Eltern 1927 bzw. 1929 ein sehr unruhiges Leben führte. Ihre letzte bekannte Adresse war seit dem 22. April 1937 die Heldstraße 1 (heute: Heldstraße 3). Am 5. Juni 1937 wurde sie in der Preußischen Heil- und Pflegeanstalt Bedburg Hau aufgenommen, mehrfach verlegt und schließlich im Rahmen der berüchtigten „T4 Aktion“ am 19. Juli 1940 in die Gasmordanstalt Brandenburg/Havel verbracht. Dort wurde Meta Baum am 22. Juli 1940 ermordet.
Zur Teilnahme an der Aktion mit kurzen Gedenkbeiträgen an den beiden Verlegeorten sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen.