Judentum heute

Besuche

Helga Ullrich-Scheyda

Brückenschlag zur alten Heimat –
zum Besuch ehemaliger jüdischer Mitbürger und ihrer Angehörigen in Kleve im Jahr 1989

Ursprünglich abgedruckt in:
Rund um den Schwanenturm – Zeitschrift des Klevischen Vereins für Kultur und Geschichte, Kleve 2015

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Die jüdischen Gäste in Kleve Miriam und Eric W. Mark, Emanuel M. Schaap, Else Gruenewald-Green (geb. Gonsenheimer), Sahava Ben-David (Witwe von Elieser Ben-David (Hans Mannheimer), Max Gonsenheimer, Shoshana Ben-David (Ehefrau von Ephraim Ben-David (Werner Mannheimer)), Edith Stross (geb. Löwenstein), Ursel Bouscher-Deutsch, Chaim Shami, Änny Kiefer-Bouscher, Ruth Mayer (Witwe von Edgar Mayer), Jonny Günther, Leny Schaap, Rachel Mandelbaum, Gertrude Lowen, Chanoch Mandelbaum, Alfred H. Lowen (Löwenstein) (v.l.n.r.) Nicht auf dem Bild: Ephraim Ben-David, Gila Ben-David, Fila Gonsenheimer, Berta Goldschmidt-Katz, Florence Goldschmidt-Gabbin mit Familie, Zofia Jakubowicz (Gonsenheimer), Ralph J. Mayer, Kurt Sucher, Hans und Margot Weyl

Die Vorgeschichte

Bis in die 1970er Jahre fand in Kleve nicht anders als in anderen deutschen Städten das Schicksal der früheren jüdischen Bevölkerung wenig Beachtung. Die nationalsozialistische Vergangenheit wurde weitgehend verdrängt und vergessen.
Zu ehemaligen Klever Juden gab es nur private Kontakte.
1974 begann mit der Einrichtung der Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und Nationalsozialistischer Gewaltherrschaft in der Stiftskirche die öffentliche Erinnerung. Neben den Fotos der katholischen „Klever Märtyrer“ Karl Leisner, Wilhelm Frede und Johannes Maria Verweyen und einem Stein, der auf die gefallenen Klever Soldaten und die durch die bei den Bombenangriffen ums Leben gekommenen Klever Bürger verweist, erinnerte in dieser Gedenkstätte ein Grabstein vom jüdischen Friedhof an die jüdischen Mitbürger. Allerdings beschränkte man sich hier auf den Text: „1932 ca. 200 – 1945 keine – Juden in Kleve“, ohne darauf einzugehen, unter welchen Umständen und aus welchen Gründen sie die Stadt verlassen hatten und ob sie Opfer der nationalsozialistischen Judenvernichtung geworden waren oder den Holocaust überlebt hatten. 1977 wurde die Gedenkplakette an der Treppe am Bleichenberg unterhalb des früheren Standorts der jüdischen Schule errichtet. Das Gelände, auf dem bis zum Novemberpogrom von 1938 die Synagoge gestanden hatte, blieb allerdings Parkplatz.

Seit 1972 organisierte der Arbeitskreis für internationale Begegnungen des Klever Jugendwerkes, der 1976 zum selbstständigen Verein, der Gesellschaft für internationalen Begegnungen, wurde, den Jugendaustausch mit Israel. Als eine Klever Gruppe in einem Kibbuz zufällig der in Kalkar geborenen Edith Vyth-Egosi begegnete und der aus Kleve stammende Max Gonsenheimer selbst mit der Klever Stadtverwaltung in Verbindung trat, entstand die Idee, gezielt Kontakt zu aus Kleve stammenden Juden aufzunehmen. 1976 traf sich der Leiter der Gruppe Roland Verheyen erstmals in Haifa mit Max Gonsenheimer. Zudem startete er einen Aufruf in drei israelischen Zeitungen. Die Reaktion auf die Zeitungsberichte war überraschend groß. Es meldeten sich mehrere nun in Israel lebende Klever, darunter Chanoch (Heinrich) Mandelbaum und Hanna Lehmann geb. Neugeboren. Gonsenheimer konnte weitere Adressen ausfindig machen. Kleve war für ihn der Ort seines Sehnens. Sein Wunsch war es, dass die ehemaligen Klever Juden vom Bürgermeister offiziell zu einem Besuch ihrer Vaterstadt eingeladen würden. Doch gelang es der Gesellschaft für internationalen Begegnungen Ende der 1970er Jahre nicht, eine solche Initiative anzustoßen, obwohl der damalige Bürgermeister Richard van de Loo ein solches Vorhaben ebenfalls anzuregen versuchte. Van de Loo hatte schon aufgrund seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt Kontakt zu einigen jüdischen Familien, die er bei Rückerstattungs- und Lastenausgleichsverfahren vertreten hatte.
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Der 27jährige Max Gonsenheimer 1938, ein Jahr bevor er Deutschland für immer verließ. (Foto privat)

Erst allmählich veränderte sich die öffentliche Wahrnehmung der eigenen Geschichte und der Verbrechen, die in der Zeit des Nationalsozialismus begangen worden waren. In den 1980er Jahren begann man sich mit dem Schicksal der Juden auseinanderzusetzen.
Sichtbare Zeichen für diesen Sinneswandel waren die Gedenkveranstaltungen, die 1988 zum fünfzigsten Jahrestag des Novemberpogroms vom 9. November 1938 stattfanden. Eine Menschenkette vom Fischmarkt bis zum Synagogenplatz wurde gebildet. Die Teilnehmer hielten ein weißes Stoffband in Händen mit den Namen von etwa hundert Juden, die früher in Kleve gelebt hatten. Die Stadt Kleve und der Deutsche Gewerkschaftsbund gedachten mit einer Kranzniederlegung an der Gedenkplakette am Bleichenberg der Ereignisse von 1938.
Auf Anregung Mandelbaums wurde in Kleve, einmalig in Deutschland, ein Sonderpoststempel „Brand der Synagoge“ verwendet. Auch die Kirchengemeinden organisierten verschiedene Veranstaltungen. Die Frauengemeinschaft der Unterstadtkirche lud zu einem Vortrags- und Gesprächsabend, um anhand von Beispielen und Tagebüchern einzelne Schicksale von Juden aus dem Klever Land genauer zu betrachten. Hierbei erhielt auch die Diskussion um die Gestaltung des Synagogenplatzes neuen Auftrieb. Spontan wurde eine Resolution an die Stadt Kleve verfasst, den Synagogenplatz sofort und für immer für den Autoverkehr zu sperren und würdig herzurichten, die von allen Teilnehmern unterschrieben wurde. Diese Initiative führte zunächst zu einer Aufhebung des Parkplatzes.

Nun war auch die Zeit reif, das Besuchsprojekt in Angriff zu nehmen. Am 2. Dezember 1987 hatte die „Offene Grüne Fraktion“ im Stadtrat beantragt, für 1988 Haushaltsmittel für eine Besuchswoche der ehemaligen jüdischen Bürger bereitzustellen und ein Vorbereitungskomitee zu bilden, und am 5. Mai 1988 hatte die Gesellschaft für internationale Begegnungen einen entsprechenden Bürgerantrag eingereicht. Am 2. November 1988 beschloss der Klever Stadtrat einstimmig, die früheren Klever Juden mit jeweils einer Begleitperson zu einem offiziellen Besuch nach Kleve einzuladen. Zugleich wurde beschlossen, bei den Nachbargemeinden nachzufragen, ob diese sich an dem Vorhaben beteiligen wollten. Kalkar, wo es bereits erste Planungen gab, und Emmerich stimmten einer gemeinsamen Organisation zu, während Goch dies mit der Begründung ablehnte, es gebe „keine ehemaligen jüdischen Mitbürger in Israel“.
Zur Vorbereitung des Besuchs wurde ein Arbeitskreis aus Vertretern der drei Städte gebildet. Der Besuchstermin wurde auf die Woche vom 30. August bis zum 6. September 1989 festgelegt.

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Offizieller Empfang im Museum Haus Koekkoek am 31. August 1989

1. Reihe: Rachel und Chanoch Mandelbaum, 2. Reihe Fila und Max Gonsenheimer mit ihrer Tochter Zofia Jakubowicz, rechts daneben Gonsenheimers Cousine Else Gruenewald-Green, 3. Reihe Leny und Emanuel M. Schaap
Fotograf: Gossens, Annegret, Copyright: Stadt Kleve

Die Gästeliste:
Gonsenheimer hatte in seinen Briefen schon im Hinblick auf das hohe Alter der Betroffenen immer wieder auf die Dringlichkeit seines Wunsches hingewiesen. Auf der Basis seiner, durch Mandelbaum ergänzten, Adressenlisten wurden die Einladungen verschickt und bald zeigte sich, dass Gonsenheimers Befürchtungen berechtigt waren. Einige Adressaten waren inzwischen verstorben, andere konnten der Einladung aus gesundheitlichen oder Altersgründen nicht folgen.
„Es kommt aber noch hinzu, dass ich lieber ‚Cleve, wie es war‘ in Erinnerung behalte, als ein mir heute fremdes Kleve zu besuchen“, schrieb Liselotte Linhardt (geb. Neugeboren) in ihrer Absage. Diese Auffassung vertrat auch ihre Schwester Hanna Lehmann:
„Der Großvater [Siegfried Cosman], Mutter [Anna Neugeboren] und später ich, schon als kleines Mädchen, waren große Lokalpatrioten. Schon früh begann ich mit meiner Freundin Ellen Ihne die Geschichte der Stadt Kleve zu studieren. Das Bild der Stadt vor dem Krieg ist mir eine liebe und wertvolle Erinnerung und im Laufe der Jahre haben sich bei mir eine Reihe von Büchern und Bildern aus dieser Epoche angesammelt. Heute hat sich das Bild wahrscheinlich vollkommen verändert…Es wäre mir eine große Befriedigung wenn Sie der verstorbenen und umgekommenen jüdischen Mitbürger gedenken würden.“

Diejenigen, die weder Kontakt zu Klevern noch zu früheren jüdischen Mitbürgern hatten, konnten auf diese Weise jedoch nicht ausfindig gemacht werden. Immerhin war die Bitte in den Einladungen, Adressen weiterer ehemaliger Klever Juden, die noch nicht auf der Gästeliste standen, mitzuteilen, in einigen Fällen erfolgreich, so dass weitere Einladungen ausgesprochen werden konnten. 28 Einladungen wurden verschickt, auf die es 17 Zusagen gab.
Letztlich kamen 32 Gäste, darunter vierzehn, die zumindest zeitweise in Kleve gelebt hatten. Die übrigen waren nahe Angehörige. Die Ältesten waren bereits über 80 Jahre alt, die Jüngsten, geboren zwischen 1920 und 1925, kannten Kleve nur als Ort ihrer Kindheit. Sie reisten aus Brasilien, den USA, Israel, England, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg an.
Fast alle hatten im Holocaust nahe Angehörige, Eltern und Geschwister, verloren und ihr Leben nur durch die rechtzeitige Emigration in sichere Länder gerettet. Hans und Margot Weyl hatten das Lager Westerbork in den Niederlanden überlebt, Chanoch Mandelbaum war von Westerbork ins KZ Bergen-Belsen transportiert worden. Am 23. April 1945 hatte die Rote Armee ihn aus dem „verlorenen Zug“ in der Nähe von Tröbnitz in der Niederlausitz befreit.
Über Mandelbaum lief ein großer Teil der Reiseorganisation. Auch trat er während des Besuchs als Sprecher der Gruppe hervor und hielt eindrucksvolle Ansprachen, besonders bei der Gedenkstunde am Synagogenplatz und während der Abschiedsfeier.

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Vor dem Haus Koekkoek: Jonny Günther, Bürgermeister Gert Brock, Kurt Sucher, Eric W. Mark und Rachel Mandelbaum (v.l.n.r.)
Fotograf: Gossens, Annegret, Copyright: Stadt Kleve

Das Besuchsprogramm

Der Arbeitskreis hatte ein vielfältiges Programm zusammengestellt, an dem die Gäste aus Kleve, Kalkar und Emmerich meist gemeinsam teilnahmen. Hierzu gehörten etwa die Busfahrt nach Essen, wo auch die Synagoge besichtigt wurde, und zur jüdischen Gemeinde nach Düsseldorf, eine Schiffsfahrt auf dem Rhein, der Festakt zur Verleihung der Johanna-Sebus-Medaille posthum an Wilhelm Frede und eine Busrundfahrt nach Issum, Xanten, Kalkar und Emmerich.
Besonders emotional war für die Gäste der erste Besuchstag, den sie in ihrer jeweiligen Heimatstadt verbrachten. Erinnerungen an die Kindheit und Jugend am Niederrhein, die schrecklichen Erlebnisse nach 1933 und das Schicksal ihrer Angehörigen und Freunde, aber auch der Wunsch nach Versöhnung und freundschaftlicher Begegnung mit alten Weggefährten bestimmten diesen Tag.
Im Haus Koekkoek wurden die Klever Gäste offiziell von Bürgermeister Gert Brock empfangen.

Brock begrüßte die Gäste herzlich, betonte aber auch die Hindernisse, die es auf beiden Seiten zu überwinden gab, bis es zu dem Treffen kommen konnte:
„Viele von Ihnen mögen aus nur allzu verständlichen Gründen zunächst eine tiefe Scheu empfunden haben, meiner Einladung zu folgen, zu einem Ort zurückzukehren, an dem Ihnen während der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft soviel Leid zugefügt wurde. Andererseits mussten wir Klever von heute unsere Befangenheit überwinden, die aus dem Wissen um die große Schuld des deutschen Volkes gegenüber den früheren jüdischen Mitbürgern erwachsen ist. Trotz solcher Bedenklichkeiten auf beiden Seiten ist diese Wiederbegegnung jetzt aber doch zustande gekommen. Ich bin daher sehr glücklich und empfinde dies als ein historisches Ereignis in der Geschichte unserer Stadt.
Dabei bin ich mir bewusst, dass die Freude über diese unsere Begegnung nicht das Wissen um vergangenes Leid und vergangene Schuld auslöschen kann oder darf. Aber dass wir trotz dieser furchtbaren Vergangenheit wieder zusammen kommen und miteinander reden können, ist, so meine ich, ein Anlass zur Hoffnung auf eine bessere Zukunft und ich danke Ihnen allen, dass Sie diesen Versuch eines neuen Anfangs ermöglicht haben. Freilich wird ein solches Werk der Versöhnung, ein solcher Ansatz der Vergebung wohl nur dann fruchtbar sein, wenn sich derlei nicht auf Vergessen gründet. Die Vergangenheit darf nicht verdrängt, darf nicht überspielt werden.“

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Paten übernahmen die Betreuung der Gäste, darunter Roland Verheyen, Dr. Barbara Hendricks, Albert Goßens, Karl Schweers und Guido Rous (v.l.n.r.) Vorne links: Änny Kiefer-Bouscher mit ihrer Tochter Ursel Bouscher-Deutsch
Fotograf: Gossens, Annegret, Copyright: Stadt Kleve

Nachmittags folgte der Besuch des jüdischen Friedhofs an der Koekkoekstraße (die Umbenennung in „Ernst-Goldschmidt-Straße“ erfolgte 1992), wo der Landesrabbiner Abraham Hochwald aus Düsseldorf ein Gebet für die „Seelen der sechs Millionen ermordeten Juden“ sprach.
Anschließend fand am Synagogenplatz eine Gedenkfeier statt.

Der Synagogenplatz

Die Gedenkstunde an dem leeren Platz, auf dem bis zur Zerstörung durch die Nationalsozialisten im November 1938 die Synagoge gestanden hatten, war für die Gäste der wichtigste und ergreifendste Teil ihrer Reise. Die eindrucksvollen Worte von Rabbiner Hochwald sprachen ihnen sicher aus der Seele:
„Es ist ein bewegendes Erlebnis, hier am Mahnmal für die Klever Synagoge, für die von den Nazis gewaltsam ausgelöschte jüdische Gemeinde zu Kleve zusammen mit den wenigen am Leben gebliebenen Klever Juden eine Gedenkstunde abzuhalten. Das Bewegende in diesem Akt hat einen dreifachen Grund:
Zum einen findet diese Gedenkstunde auf Initiative und im Beisein der offiziellen Vertreter dieser Stadt statt und ist damit ein deutlicher Beweis für den grundlegenden Wandel, der sich in der Gesinnung der überwiegenden Mehrheit der Menschen in diesem Lande in den 44 Jahren vollzogen hat, die seit Ende des Zweiten Weltkriegs verstrichen sind, und für den ernsthaften Willen dieser Stadt, die Verbrechen, die das Nazi-Deutschland an dem jüdischen Volk begangen hat, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Zum Zweiten ist es die Tatsache, dass Klever Juden aus aller Welt als verehrte Gäste dieser Stadt eingeladen und empfangen werden, mit einer Herzlichkeit, die auf die Gäste mit Sicherheit einen tiefen Eindruck hinterlassen wird. Welch ein abgründiger Unterschied zwischen diesem offiziellen Empfang der Stadt Kleve und der Atmosphäre der späten 30er Jahre, in der diese Juden jede Möglichkeit nutzten, um aus dem Inferno loszukommen, zu dem die Nazis dieses Land für jüdische Menschen machten, und bereit waren, in entfernte Länder zu reisen, deren Namen sie kaum kannten, deren Sprache sie nicht beherrschten, weil das Land, dieses Deutschland, das sie als ihre Heimat wähnten, sie zu Untermenschen abgestempelt hatte, deren Ehre und Besitz vogelfrei seien.
Zum Dritten ist es eine erschütternde Stunde für mich und alle, die hier sind, für alle jüdischen Menschen, die hier stehen, weil sie uns allen deutlich macht, wie gründlich die Judenvernichtung seitens der Nazis in diesem Land ausgeführt wurde, so dass in Kleve, einer Gemeinde, die jahrhundertelang existierte, nichts mehr geblieben ist als dieses Mahnmal und der jüdische Friedhof.“

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Ansprache von Landesrabbiner Abraham Hochwald vor dem Synagogenplatz, in der ersten Reihe Jonny Günther, Ralf J. Mayer, Kurt Sucher, Chaim Shami und Chanoch Mandelbaum (v.l.n.r.)
Im Anschluss verlas er die Namen der (damals bekannten) zweiundvierzig im Holocaust ums Leben gekommenen jüdischen Klever Bürger und betete u.a. das Kaddisch.
Wenn Rabbiner Hochwald von einem „Mahnmal“ sprach, war das euphemistisch.
Im Vorfeld des Besuches hatte es Diskussionen über die Gestaltung des Platzes gegeben, an denen sich besonders Mandelbaum engagiert beteiligt hatte.
Sein großer Wunsch war es gewesen, dass während des Besuches eine Gedenkstätte für die ermordeten Klever Juden auf dem Synagogenplatz enthüllt würde.
Dies ließ sich nicht realisieren.
Nach der Sperrung des Platzes für Autos hatte das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege in einer kleineren Untersuchung festgestellt, dass noch Fundamente des Synagogenbaus im Boden vorhanden waren. Danach hatte man die Fläche vorübergehend eingesät und an den Eckpunkten der Synagoge Steinplatten in den Boden eingelassen, um den früheren Standort zu markieren.
Im Februar 1989 hatte Günther Zins seinen Entwurf einer Gedenkstätte vorgestellt, dem auch Mandelbaum grundsätzlich zustimmte. Ihm war wichtig, dass zumindest der Grundriss der Synagoge sichtbar wurde. Lieber wäre ihm allerdings, wie er es in seiner Abschiedsrede deutlich machte, die Freilegung der Fundamente und ein großes Hinweisschild gewesen:
„Das sind die Grundmauern der Synagoge von Kleve, des Hauses, in dem Juden, Menschen, die nur einer anderen Religion angehörten, ihrem G’tt in Frieden dienten, [und das] im Jahre 1938 in der Kristallnacht brutal vernichtet wurde.“

Das Wichtigste aber war für ihn, wie für alle Gäste,die Anbringung einer Tafel mit den Namen aller in der Schoa ums Leben gekommenen Klever Juden.

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Modell einer Gedenkstätte von Günther Zins, 1989

Seine Überlegungen zu dem Entwurf hat Zins folgendermaßen zusammengefasst: „Auf einem hell plattierten Umfeld wird der Grundriß [der Synagoge] mit schwarzem Granit markiert. Die hintere, rechte Ecke des rechteckigen Grundrisses ist nach oben geklappt und bildet aus zwei quadratischen Profilen einen rechten Winkel. Dieser vier Meter hohe Winkel hat eine ambivalente symbolische Bedeutung: Einmal erinnert er an die in die Luft ragenden Eisenträger oder Balken im Krieg zerstörter Gebäude, andererseits ist er ein himmelwärts zeigendes, konstruktives Element. Auf der Spitze des Winkels ist ein Davidstern aus schwarz lackiertem Flacheisen, ganz so wie früher auf …der Synagoge auch ein solcher Davidstern war.“ (Foto privat)

Der Bürgermeister warb während der Gedenkstunde für den Bau einer neuen Stadtbücherei mit einem integrierten jüdischen Gedenkraum, eine Planung, die damals auch von der großen Mehrheit im Stadtrat favorisierte wurde. Eine Überbauung des Bodens, der noch „Überreste eines heiligen Gebäudes“ enthielt, war für die ehemaligen Klever Juden allerdings undenkbar, auch wenn die Kultusgemeinde Krefeld ihre Zustimmung gegeben hatte.
Die Diskussion um die Gestaltung des Platzes, an der auch die jüdische Seite regen Anteil nahm, dauerte noch viele Jahre. Anfang der 1990er Jahre gab die Stadt die Baupläne auf. 2001 fanden umfangreiche Grabungen statt und 2002 konnte die Gedenkstätte in der heutigen Form eingeweiht werden, allerdings noch ohne die Namenstäfelchen, die das Schicksal der Klever Opfer der Judenvernichtung dokumentieren und die erst 2006 angebracht wurden.

Wilhelm Frede

Die Idee, die Verleihung der Johanna-Sebus-Medaille posthum an Wilhelm Frede zu einem offiziellen Bestandteil des Besuchsprogramms der jüdischen Gäste zu machen, entstand im Frühjahr des Jahres 1989.
Frede war seit 1898 Bediensteter des niederländischen Konsulats, das seit der Besetzung der Niederlande 1940 als Hilfsstelle des Königlich Schwedischen Vizekonsulats in Ruhrort weiter bestand, welches nun die niederländischen Interessen vertrat.
Im Oktober 1940 war Frede in das Visier der Gestapo geraten, die ihm seine standhafte kirchentreue und pro-niederländische Gesinnung vorwarf, mit der er sich der nationalsozialistischen Weltanschauung widersetzte. Immer wieder waren es kleine Handlungen, mit denen er seine Haltung zum Ausdruck brachte und mit denen er die Nationalsozialisten offensichtlich verärgerte. Er zeigte Zivilcourage, nicht mehr aber auch nicht weniger, und hob sich damit deutlich von der großen Mehrheit der Klever ab.
Alle diese Vorwürfe hatten letztlich nicht für eine Verhaftung ausgereicht. Einen Grund zur Verhaftung hatte die Gestapo erst ein Jahr später gefunden. Die Abwicklungsstelle des „Departements van Defensie“ in Den Haag hatte eineinhalb Jahre nach der Besetzung der Niederlande (!) über das Konsulat anfragen lassen, warum ein in Keeken wohnender niederländischer Staatsbürger im August 1939 seinem Gestellungsbefehl nicht nachgekommen war. Frede hatte dieses Schreibens im Auftrag des schwedischen Vizekonsulats an den Amtsbürgermeister von Rindern geschickt. Fast triumphierend erkannte die Gestapo hierin einen erneuten Beweis für Fredes deutsch- und staatsfeindliche Einstellung. Wegen dieser angeblichen Verfehlung bei seiner Tätigkeit als Konsulatsbediensteter wurde Frede in Schutzhaft genommen und schließlich ins KZ Sachsenhausen überführt , wo er an den Folgen der Haft schon nach einem Monat verstarb.

Seit den 1970er Jahren wurde besonders von katholischer Seite die Erinnerung an Wilhelm Frede gepflegt. Als „Klever Märtyrer“ fand er 1974 Aufnahme in die Gedenkstätte in der Stiftskirche und 1975 wurde die neue Hauptschule in Rindern nach ihm benannt.
Ende der 1980er Jahre wurde sein Andenken erneut intensiviert. Hieran hatte – ohne es zu wissen – Max Gonsenheimer einen Anteil.
In seiner Gestapo-Akte wurden Fredes angebliche Verfehlungen detailliert aufgeführt, wie sie dem SD von „Zeugen“ mitgeteilt wurden. Neben Beispielen für seine intensive Teilnahme am kirchlichen Leben und seinem pro-niederländischen und damit „deutschfeindlichen“ Verhalten wurde er auch als „Judenfreund“ charakterisiert. Frede habe seine jüdischen Nachbarn gegrüßt und mit ihnen lange Gespräche geführt. Außerdem habe er am Tag nach dem Novemberpogrom von 1938 Jungen zurechtgewiesen, die dort Fensterscheiben eingeworfen hatten.
Gonsenheimer hatte seit vielen Jahren Kontakt nach Kleve, auch zu Mechthild Pelzer, der Tochter Fredes. Er war beeindruckt von dem Verhalten Fredes, wie es ihm berichtet wurde. Vermutlich hatte er ihn auch persönlich gekannt. Sein Elternhaus in der Tiergartenstraße 24 lag nur wenige Häuser von der Wohnung Fredes (Tiergartenstraße 4) entfernt. Dieses Haus gehörte seinem Onkel Bernhard Gonsenheimer, der wiederum ein paar Häuser weiter in der Kavarinerstraße 48 wohnte. Vor diesem Haus hatten sich die Ereignisse abgespielt, die Eingang in die Gestapo-Akte gefunden hatten.

Daher ließ Max Gonsenheimer zum Andenken an Frede lange vor 1989 durch den jüdischen Nationalfonds im Jerusalemer Wald fünf Bäume pflanzen und eine entsprechende Urkunde ausstellen.
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Urkunde über die Baumpflanzung zum Andenken an Wilhelm Frede
Der Jüdische Nationalfonds (hebräisch: Keren Kayemeth LeIsrael) war 1901 auf Initiative von Theodor Herzl gegründet worden und engagiert sich seit der Gründung des Staats Israel für die Aufforstung des Landes, unter anderem durch die Anpflanzung von bisher etwa 260 Millionen Bäumen. Die Organisation ist hierbei auf Spenden angewiesen. Sie bietet die Möglichkeit, zu besonderen Anlässen oder zum Gedenken an bestimmte Personen Bäume zu pflanzen, und stellt hierüber auf Wunsch Urkunden aus.

Urkunden des jüdischen Nationalfonds wurden auch beim Empfang im Haus Koekkoek überreicht. Sechsunddreißig Bäume im Jerusalemer Wald hatten die ehemaligen jüdischen Bürger Bürgermeister G. Brock, Stadtdirektor Dr. Schroer und der gesamten Stadtverwaltung gewidmet, und achtzehn Bäume für Roland Verheyen und die Klever Bürgerschaft als Dank für all ihre Mühen pflanzen lassen.

Die Urkunde über die im Andenken an Frede gepflanzten Bäume schickte Gonsenheimer vermutlich an Mechthild Pelzer, ebenso Zweige der Bäume, die sie im Januar 1989 an die Unterstadtpfarrei weitergab. Die Geste Gonsenheimers wurde allerdings missverstanden. Man glaubte, die Bäume seien in der „Allee der Gerechten“ in Yad Vashem gepflanzt worden und stellten somit eine Ehrung Fredes als „Gerechter unter den Völkern“ dar. In der Liste der „Gerechten unter den Völkern“ aus Deutschland, die auf der Webseite von Yad Vashem einzusehen ist, findet sich sein Name nicht.
Hierdurch erhielt die Person Fredes eine besondere Bedeutung und sein Verhalten den Juden gegenüber wurde nun stärker in den Mittelpunkt gestellt. Bereits im August 1989 wurde eine Bronzetafel in der Unterstadtkirche eingeweiht, die Bezug auf die Zweige aus Jerusalem nimmt und ausdrücklich die Anklage Fredes wegen seiner Haltung „als Freund der Juden“ benennt.
Die Zweige hatten auch in der Folgezeit für die Unterstadtkirche einen hohen Symbolwert.
Dies erklärt, warum die Verleihung der Johanna-Sebus-Medaille an Frede mit dem Besuch der jüdischen Gäste verbunden wurde. Die Begründung für die Ehrung lautete:
Frede werde „für den mannhaften Widerstand gegen das nationalsozialistische System, die persönliche Hilfe und den Einsatz für verfolgte jüdische Mitbürger sowie das stetige Bestreben, gegen alles offenkundige Unrecht anzugehen“ ausgezeichnet.

Bei allen wohlmeinenden Absichten darf nicht übersehen werden, dass die Initiatoren dieser Projekte und Aktionen durchaus eigene Interessen verfolgten und dabei etwas über das Ziel hinausschossen. Aber unabhängig davon, wie man Fredes Verhalten einschätzt, muss man zugestehen, dass er für den Besuch von großer symbolischer Bedeutung war.
Bürgermeister Brock betonte in seiner Begrüßungsansprache das leuchtende Beispiel von Männern wie Wilhelm Frede, das ein, wenn auch nur bedingter, Trost sein konnte:
„Zwar kann solches Tun die allgemeine Schuld nicht mindern, aber sie bildet einen Lichtblick in der Dunkelheit jener Zeit und gibt uns den Mut, an eine bessere Zukunft zu glauben…“

Noch deutlicher hieß es in einem Schreiben der Pfarrgemeinde der Unterstadtkirche an Max Gonsenheimer:
„In einer seltsamen Mischung aus Stolz auf einen der Unseren, aus Scham über das Schreckliche, das auch in Kleve geschah, und aus Angerührtsein wegen Ihrer Geste [der Übersendung der Zweige aus Jerusalem] laden wir Sie herzlich [zur Einweihung der Gedenktafel für Wilhelm Frede] ein. …
Viele von uns haben lange Zeit das Gefühl gehabt, wir müssten auch Ihnen gegenüber stumm sein. Nach so schrecklicher Vergangenheit gebe es nichts mehr zu sagen, dachten manche. Ihre Geste, dieser Zweig aus Jerusalem, hat uns die Zunge gelöst.“

Die Erinnerung an Frede konnte das Unbehagen, das die Klever bei der Begegnung mit ihren früheren Mitbürger empfanden, etwas abmildern.
Aber auch für die jüdischen Gäste erleichterte sie den Besuch. Gonsenheimer formulierte es in seinem Antwortschreiben an die Unterstadtpfarrei:
„Doch wie sollte ich mich denen gegenüber verhalten, die in Zeiten der Not die Augen verschlossen hatten und meine Existenz nicht zur Kenntnis nahmen? Und nun strahlt das, was Wilhelm Frede für uns getan hat, wiederum aus, öffnet Ihre Herzen und dadurch auch das meine, um einen Brückenschlag zu meiner alten Heimat zu ermöglichen.“

In den Dankesbriefen wurde der Festakt für Frede ebenfalls hervorgehoben. So schreibt Ephraim Ben-David:
„Für uns Juden [ist es] wichtig zu wissen, dass auch in den schrecklichen Jahren der Nazi-Tyrannei Deutsche ihr Leben gaben im Kampf um die humanen Ideale der Menschlichkeit und der Rechte des Individuums.“

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Ephraim Ben-David (Werner Mannheimer) mit seiner Frau Shoshana Ben-David daneben das Ehepaar Mandelbaum.

Doch letztlich war es Frede, dem durch die Anwesenheit der jüdischen Gäste eine zusätzliche Ehrung zuteil wurde, wodurch die Veranstaltung aus heutiger Sicht einen etwas fahlen Beigeschmack bekommt.
Eine Begegnung mit den Klevern war, abgesehen von den offiziellen Vertretern und persönlichen Bekannten, nicht vorgesehen. In Kalkar konnten die Gäste bei einer Diskussionsveranstaltung mit Schülern des Gymnasiums und der Hauptschule zusammenkommen.

Bewertungen

Insgesamt bewerteten Gastgeber und Gäste den Besuch durchweg positiv. Bei der Abschiedsveranstaltung hoben beide Seiten hervor, dass es kein einfacher Besuch gewesen sei. Bürgermeister Brock dankte den jüdischen Gästen für ihre Bereitschaft, Kleve zu besuchen, und für die Offenheit gegenüber der Stadt und ihren Bürgern.
Anny Kiefer-Bouscher bedankte sich im Namen der Gäste mit den Worten:
„Wir sind skeptisch gekommen und scheiden als Freunde.“
Chanoch Mandelbaum betonte zum Abschied noch einmal, wie schwierig, aber auch wie wichtig der Besuch für die jüdischen Gäste gewesen war:
„Es war ein Wiedersehen mit unserer Geburtsstadt, aber vor allem ein sich wiedersehen der letzten Reste der ehemaligen jüdischen Klever Gemeinde, die noch in aller Welt verstreut geblieben sind. Dieses Wiedersehen, ein nostalgisches Erlebnis ersten Ranges hat bei uns allen viele Erinnerungen aus unserer Jugendzeit und aus unserem Gemeindeleben erweckt und vor allem bei der Aufarbeitung der schrecklichen Vergangenheit kam es doch zu einigem Tränenvergießen. Es ist leider eine traurige Tatsache, daß wir mit unserer Leidensgeschichte leben müssen und versuchen so gut wie möglich damit fertig zu werden.“

Zugleich bedankte er sich bei allen, die sich so sehr um das Wohlbefinden der angereisten Gäste bemüht und dafür gesorgt hatten, dass sie nun mit einem „großen Koffer voll schöner Erlebnisse“ nach Hause fahren könnten.
Auch die Dankesschreiben, die Kleve später erreichten, sprechen eine deutliche Sprache.
Hans Weyl, Arnheim, Niederlande:
„Ich bin überzeugt, dass es Ihnen gelungen ist über viele Jahre hinweg eine Brücke zu schlagen und Ihren Gästen das Gefühl zu geben, dass sie aufrichtig bemüht waren, die totale Entfremdung zu durchbrechen.“

Eric W. Mark, Brüssel, Belgien:
„Mit diesem Besuch ist für mich und meine Frau ein neues Stadium in unseren Beziehungen zu Deutschland eingetreten. Wir hoffen nicht nur die Ahnenforschung weiter zu treiben, sondern auch persönliche neue Beziehungen weiter zu pflegen.“

Ephraim Ben-David, Kiriat Gat, Israel:
„Es war für mich keine leichte Reise und der erste Tag in Kleve nach 53 Jahren war sehr schwer, besonders die Gedenkstunde am Platz der zerstörten Synagoge. Vieles kam auf aus der Erinnerung von den in Kleve erlebten schönen und schweren Stunden bis April 1936.
Heute bin ich froh diese Reise unternommen zu haben. Es ist nicht einfach für Juden, die in Deutschland zur Zeit der Nazidiktatur lebten, zurückzukehren in die Heimat, die uns vertrieb und dann später deportierte und vergaste. Aber nach diesem Besuch glaube ich, dass die Mehrheit der Menschen in Deutschland heute sich bewusst ist, dass man das Geschehene anerkennen muss und alles tun, damit ein solcher Greuel niemals wieder möglich sein könnte.“

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Während des Empfangs im Museum Haus Koekkoek: Berta Katz-Goldschmidt (l), Hans Weyl (2.v.r.)
Fotograf: Gossens, Annegret, Copyright: Stadt Kleve

Quellen: Ich danke Herrn Roland Verheyen und Frau Margret Goßens für die freundliche Überlassung ihrer Unterlagen. Zugleich danke ich den Mitarbeitern des Stadtarchivs Kleve für ihre Bemühungen und Herrn Michael Rübo und Herrn Jürgen Blenkers für die kurzfristige Digitalisierung der Videos vom Besuch der ehemaligen jüdischen Mitbürger im AV-Studio der Kisters-Stiftung.

Stadt Kleve: „Begegnung mit den früheren jüdischen Mitbürgern – Schriftverkehr 1988/89/90 I

Videos:
„Israelische Woche in Kleve“ vom 31.08. – 05.09. 1989, Film 1 (Haus Koekkoek / Friedhof)
„Israelische Woche in Kleve“ vom 31.08. – 05.09. 1989, Film 2 (Synagogenplatz / Rheinfahrt)
„Israelische Woche in Kleve“ vom 31.08. – 05.09. 1989, Film 3 (Feierstunde in der Stadthalle Kleve / Verleih. Joh. Sebus – Medaille an W. Frede posthum)
„Israelische Woche in Kleve“ vom 31.08. – 05.09. 1989, Film 4 (Rundfahrten Issum – Xanten – Kalkar – Hoch-Elten und Kleve)

RP, NRZ, Klever Wochenblatt, Niederrhein Nachrichten

Mandelbaum, Chanoch: „Mögen ihre Seelen eingebunden sein im Bunde des Lebens“. Der jüdische Friedhof in Kleve, Jerusalem 2002

https://www.yadvashem.org/yv/en/righteous/statistics/germany.pdf