Haus Mifgash Neuigkeiten

Forum Internationale Politik

Zum neuen Forum Internationale Politik laden die Hochschule Rhein-Waal/Fakultät Gesellschaft und Ökonomie, Haus der Begegnung – Beth HaMifgash e.V. und die VHS Kleve gemeinsam ein. WissenschaftlerInnen geben eine pointierte Einführung in ein aktuelles (Streit-)thema. Studierende, Flüchtlinge und alle Klever BürgerInnen können sich im Anschluss an einer moderierten Diskussion auf Deutsch oder Englisch beteiligen.

 

Flyer zum Forum Interantionale Politik

I

Mittwoch, 5.10.2016, 18 Uhr, VHS-Haus Kleve, Hagsche Poort 22, gebührenfrei

Religion, Politik, Gewalt – Anmerkungen über die Wiederkehr eines Albtraums

Prof. Dr. Jean-Pierre Wils

Seit der Aufklärung haben wir, Bürger und Bürgerinnen Europas, uns vor allem an „weiche“ Religion gewöhnt. Glaubensstreit wurde immer seltener zu politischem Streit. Religion bekam ein „moralisches“ Aussehen oder geriet zu einer Zuständigkeit für „letzte“ Fragen, sogenannte Sinn-Fragen. Dass Religion sich in die Landschaft der Politik mittels extremer Gewalt drängt, ist in Europa deshalb ein neues Phänomen. Gibt es Wege aus diesem Albtraum?

Prof. Dr. Jean-Pierre Wils lehrt Sozial- und Kulturphilosophie an der philosophischen Fakultät der Radboud Universität Nijmegen, dort bis 2006 wissenschaftlicher Direktor des Interdisziplinären Ethikzentrums, Mitherausgeber des Lexikons der Ethik (2006), Buchautor, zuletzt erschienen: „Kunst. Religion. Versuch über ein prekäres Verhältnis“ (2014).


II

Mittwoch, 26.10.2016, 18 Uhr, VHS-Haus Kleve, Hagsche Poort 22, gebührenfrei

Migrantenökonomie

Prof. Dr. Hasan Alkas

Unter dem Stichwort „Migrantenökonomie“ werden Zahlen und Fakten zu Menschen mit Migrationshintergrund dargestellt und deren wirtschaftliche Bedeutung untersucht.

Migranten tragen in vielfältiger Weise zum Wirtschaftswachstum und Wohlstand Deutschlands bei. Vor allem bei den Neugründungen ist eine stärkere Risikobereitschaft bei den Migranten zu beobachten. Von der stärkeren Investitionsbereitschaft der Migranten profitieren alle hier lebenden Menschen und das sichert mittel-und langfristig Arbeitsplätze und führt zu einem inkludierenden Wirtschaftswachstum. Bei dieser Analyse geht es nicht um eine reine ökonomische Rechtfertigung für die Daseinsberechtigung von Migranten.

Dr. Hasan Alkas ist Professor für Mikroökonomie mit dem Schwerpunkt internationale Märkte und ehemaliger Gründungsdekan der Fakultät „Gesellschaft und Ökonomie“ an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve. Er lehrt unter anderem die Fächer Mikro-, Regulierungs- und Organisationsökonomie, Spieltheorie, sowie Institutionenökonomie. Er forscht insbesondere in den Bereichen Regulierungsökonomie, Investitionsverhalten auf ICT-Märkten, Technologie- und Industriepolitik sowie Preisbündelung.

III

Mittwoch, 9.11.2016, 18 Uhr, VHS-Haus Kleve, Hagsche Poort 22, gebührenfrei

Human Rights in the Modern World

Prof. Dr. John Henry Dingfelder-Stone

Human Rights” are often described as those rights that are inherent to all human beings, meaning everyone is entitled to them without exception. Yet, the reality of human rights in the modern world is substantially more complex than this description. Not everyone is entitled to every right, and even where a right exists, it may be limited or even violated by the government. In addition, the rights of one person may conflict with those of another. Furthermore, human rights are not always inherently “good”. In short, the concept of human rights does not lend itself to easy descriptions. This presentation, however, will attempt to clarify some of these complexities by setting out the contemporary idea of human rights: what they are; where they come from; and how they are protected.

Prof. John Dingfelder Stone is a Professor of Law with a focus on International and Public Law at the Hochschule Rhein-Waal. He has published numerous articles with respect to international human rights, criminal law and constitutional law.

IV

Mittwoch, 23.11.2016, 18 Uhr, VHS-Haus Kleve, Hagsche Poort 22, gebührenfrei

„Passagenwerk of our Dutch/German Borderland“
Dr. Olivier Kramsch

The decaying remains of a border customs building stands by the roadside in the nearby German village of Wyler. This ruin, 25 years after the removal of the ‚official‘ border between Germany and The Netherlands and the institutionalization of Schengen, still speaks to us. In the words of German-Jewish philosopher Walter Benjamin, it has ‚afterlives‘. To reveal the stories the building tells us, and drawing on the figure of the 20th century flaneur, I walk around the ruin of the Wyler truck-stop and evoke the meaning it has for a range of ‚users‘, including myself, local business owners, passersby, nearby residents and recently arrived refugees from all over the world. From the ruins of this piece of Wyler border space-time, I argue, there lie hints of a cross-border Europe yet-to-come that can be captured neither by ‚borderless world‘ narratives nor by nationally-defined relations of ‚Us/Them‘.
Dr. Olivier Thomas Kramsch is Head External Relations and Co-ordinator: MA Variant — ‚Europe: Borders, Identities, Governance‘ at the Nijmegen Centre for Border Research (NCBR), Department of Human Geography, Radboud Universiteit.

V

Mittwoch, 7.12.2016, 18 Uhr, VHS-Haus Kleve, Hagsche Poort 22, gebührenfrei

Argumente gegen Stammtischparolen

Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer

„Die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg“, „Asylanten sind Sozialschmarotzer“, „Wer Arbeit will, der findet auch welche“– Stammtischparolen wie diese kommen meistens plötzlich und unerwartet, man fühlt sich überrumpelt, will reagieren, aber es fällt nichts Passendes ein. Was kann man sagen, was tun? Was steckt hinter diesen Parolen? Wo kommen sie her? Welches Weltbild wird mit ihnen transportiert? Haben sie eine Nähe zum Rechtsextremismus? Welche Argumente, Fakten und Informationen können den Parolen und Sprüchen entgegen gesetzt werden? Wie kann man wirkungsvoll auf derlei Provokationen reagieren?
Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer, an der Universität Duisburg-Essen lehrender Politologe und Erwachsenenbildner, hat ein Argumentationstraining gegen Stammtischparolen entwickelt. Es ist ein inzwischen hundertfach erprobtes Training gegen Populismus, Diskriminierung und Pauschalverunglimpfung. Zum Thema hat er zwei Bücher verfasst: Argumentationstraining gegen Stammtischparolen. Materialien und Anleitungen für Bildungsarbeit und zum Selbstlernen, Schwalbach/Ts. 2000 (9. Aufl. 2015), Argumente am Stammtisch. Erfolgreich gegen Parolen, Palaver, Populismus, Schwalbach/Ts. 2006 (6. Aufl. 2014).

VI

Mittwoch, 11.1.2017, 18 Uhr, VHS-Haus Kleve, Hagsche Poort 22, gebührenfrei

Flucht im Rahmen von Migrationsprozessen – wie weit reicht unsere Solidarität?

Prof. Dr. Ingrid Jungwirth

Der Beitrag beschäftigt sich mit Flucht als einem Phänomen von Migration. Zunächst wird rekonstruiert, was wir heute vor dem Hintergrund der Genfer Konvention unter Flucht verstehen. Inwiefern unterscheidet sich Flucht von Migration? Und wie ist die Entstehung des Nationalstaats mit dem Schicksal von Flüchtlingen verquickt? Der Nationalstaat bildet heute eine zentrale Grundlage für die Entstehung von Gemeinschaften. Solidarität bezieht sich in der Regel ebenfalls auf diese nationalstaatlich verfassten Gesellschaften. Obschon mit Globalisierungsprozessen und umfassenden Migrationsbewegungen seit mehreren Jahrzehnten diese Vorstellung von Gesellschaft in Veränderung begriffen ist, ist eine Konzeption von Gesellschaft und Solidarität, die über die nationalstaatlichen Grenzen hinaus reicht, bisher noch in den Anfängen.

Prof. Dr. Ingrid Jungwirth ist Professorin für Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Diversität und Inklusion an der Hochschule Rhein-Waal, Fakultät Gesellschaft und Ökonomie; Thema ihrer Veröffentlichungen sind u. a. Migrationsforschung und soziale Theorien.

VII

Mittwoch, 25.1.2017, 18 Uhr, VHS-Haus Kleve, Hagsche Poort 22, gebührenfrei

Der Krieg in Syrien – Der Zerfall von Ordnung und seine Folgen

Selbst politisch informierten Menschen geht inzwischen häufig der Überblick über die Ereignisse in Syrien und den angrenzenden Staaten verloren. Wer bekämpft hier wen? Und warum? Und mit welchen Folgen? Und welche Lösungsmöglichkeiten gibt es für den seit Frühjahr 2011 eskalierenden Konflikt? Der Vortrag will hier Antworten geben und den Zusammenhang zwischen den Entwicklungen im Nahen Osten und ihren Folgewirkungen in Europa beleuchten.

Prof. Dr. Jakob Lempp ist Professor für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen und Dekan der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie an der Hochschule Rhein-Waal. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Fachpublikationen zu verschiedenen Themen der internationalen Beziehungen veröffentlicht.“