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Rundbrief vom 28. Oktober 2018

Liebe Mitglieder,

hier nun etwas verspätet der schon angekündigte nächste Rundbrief mit folgenden Themen:

Veranstaltungseinladungen zum Forum Internationale Politik am Mittwoch, 31.3., zum Internationalen Sonntagssalon am 4.11. und zum VHS-Kurs Begegnung mit der arabischen Musik

sowie der Hinweis auf eine RechtshilfeKampagne für die Familie des in der Klever JVA zu Tode gekommenen jungen Syrers Amad Ahmad.

Als erstes also die EInladung zu kommendem Mittwoch! Bitte sagen Sie dies vor allem auch den Flüchtlingen aus Syrien und anderen Ländern weiter. Dieser Abend dürfte sie brennend interessieren!

Fern von Aleppo – Wie ich als Syrer in Deutschland lebe
Les
ung und Diskussion mit Faisal Hamdo im Forum Internationale Politik am Mittwoch, 31.10., 18 Uhr im VHS-Haus

Faisal Hamdo hat in Hamburg seine neue Heimat gefunden. Wie er als Syrer in Deutschland lebt, davon berichtet er am Mittwoch, 31.10., um 18 Uhr in der nächsten Veranstaltung des Forums Internationale Politik im VHS-Haus. VHS, Fakultät Gesellschaft und Ökonomie an der HSRW sowie Haus Mifgash laden dazu herzlich ein und freuen sich, wenn auch viele Geflüchtete den Weg zu der Lesung finden. Weiterer Kooperationspartner ist die Körberstiftung, in deren Edition das Buch des jungen Autors erscheinen ist. Der Eintritt ist frei.
Seit drei Jahren lebt und arbeitet Faisal Hamdo in der Hansestadt, nachdem ihm 2014, mit Anfang Zwanzig, die Flucht aus dem syrischen Aleppo gelungen war. Seitdem taucht er mit großer Neugier und Offenheit ein in die Lebens- und Arbeitswelt in Deutschland. Indem Faisal Hamdo die Erfahrungen in Hamburg mit seinem Leben in Syrien vergleicht, lernt der deutsche Leser den syrischen Alltag kennen und versteht zugleich besser, welchen Herausforderungen ein junger Mann aus ärmlich-patriarchalischen Strukturen in unserer Gesellschaft gegenübersteht. Voller Humor und berührender Lebensklugheit spricht er davon, wie das Leben sich anfühlt: mit einem Teil von Kopf und Herz in der umkämpften syrischen Heimat und einem anderen in der neuen Heimat Deutschland.
Die nächsten Termine im Forum Internationale Politik:
14.11. Von Nürnberg nach Den Haag – Völkerstrafrecht als Friedensmittel? mit Edmund Verbeet
5.12. Junge EuropäerInnen verändern Raslog/BG und Münster/D, mit Anna Velkova-Rehm

Und am Sonntag, 4.11., 11 Uhr, öffnet der Mifgash-Laden seine Türen für den Internationalen Sonntags-Salon:

Zum ersten Internationalen Sonntagssalon laden VHS und Haus Migash Kleve am 4. November von 11 bis 13 Uhr ein. Dieser Klever Salon öffnet seine Türen im „Wohnzimmer“ des Vereins Haus Mifgash, an der Kavariner Str. 44 gelegen mit buchstäblich offenen Fenstern zur Stadt. Die Gastgeberin Christine T. Gabriel ist Politikwissenschaftlerin und Orientalistin. Das Thema des ersten Sonntagvormittags liegt ihr auch biografisch am Herzen. Es geht um den iranisch-deutschen Kulturaustausch, dessen Reichtum mit Namen wie Hafis, Goethe oder Navid Kermani nur angedeutet ist.

Der „Salon“ ist seit dem Aufklärungszeitalter eine wichtige Form der offenen, gleichberechtigten und emanzipatorischen Diskussion, oft geleitet von klugen Frauen, zunächst beheimatet in der angenehmen Atmosphäre des bürgerlichen Hauses und meist angereichert durch musikalische Darbietungen oder kleine kulinarische Genüsse. Die Grundgedanken werden inzwischen vielerorts in die heutige Zeit transportiert. Wie bei den historischen Vorbildern ist auch hier für einen anregenden Rahmen gesorgt, besonders kundige oder auch künstlerisch aktive Gäste haben sich schon angekündigt. Die Gastgeberin wird einige Auszüge aus klassischen Texten vorstellen und kommentieren. Eingeladen sind alle KleverInnen, „alte“ wie „neue“. Was im Salon (fast) immer glückt: Menschen mit den unterschiedlichsten persönlichen Hintergründen erleben einen intensiven, fairen und erfrischenden Gedankenaustausch.

Vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Die VHS-Gebühr beträgt 5 EUR, ermäßigt 2,50 EUR an der Tageskasse.

Schon am Freitag, 2.11., um 16 Uhr, startet an der VHS ein sechsteiliger Kurs zur Begegnung mit der arabischen Musik. Keine Haus-Mifgash-Veranstaltung in organisatorischer Hinsicht, aber den Dozenten Medo Al Tenawi, Geigen- und Oudspieler und Musiklehrer aus Damaskus/jetzt Kleve haben viele von Ihnen schon kennen gelernt – bei der Ehrenmitgliedschaftsverleihung für Eva Weyl in Haus Koekkoek oder bei einem der letzten KLEFOR-Konzerte... Hier der Anküondigungstext:
Arabische Musik ist für westliche Ohren entweder faszinierend anders oder schmerzhaft fremd – oder auch beides gleichzeitig. Schnell wird sich herausstellen, wie viel spannend Neues es zu lernen gibt und wie fruchtbar und schöpferisch die Begegnung sein kann. Mohamed Al Tenawi stammt aus Damaskus, hat klassische arabische und westliche Musik auf den Instrumenten Violine und Kurzhalslaute Oud studiert und ist heute als Musiker und Pädagoge in Deutschland tätig. Er wird die Teilnehmenden mit wichtigen Traditionen, Stilen, Genres und Interpreten der arabischen Musik vertraut machen. Einzige Teilnahmevoraussetzung sind offene Ohren. Kurs O355015 Leitung: Mohamad Al Tenawi VHS-Haus, Hagsche Poort 22 freitags, 16.00 – 17.30 Uhr ab 2.11.2018 6 Termine, 12 UStd., 10 – 25 Personen Gebühr: 38,40 €, ermäßigt: 30,30 € / 22,30 €

Und zum Schluss, aber keineswegs weniger wichtig der Aufruf für die Crowdfunding-Kampagne zur juristischen Aufarbeitung des Todes von Amad Ahmad: Bitte lesen Sie erst einmal in Ruhe. Wenn Sie dieses Anliegen teilen, leiten Sie den Aufruf bitte weiter und spenden direkt über die Plattform. Dies ist in formaler Hinsicht keine offizielle Vereinsaktivität, weil wir so schnell keinen Vorstandsbeschluss fassen konnten. Die beiden Vorsitzenden unterstützen und unterzeichnen den Aufruf daher persönlich. Wir finden es wichtig, dass wir der Familie und den Freunden von Amad Ahmad nicht nur mit Worten unser Mitgefühl ausdrücken, sondern ihnen handfest helfen, um gegen gegen dieses unfassbare Unrecht juristisch anzugehen können. Zum Glück haben Medien, Staatsanwaltschaft und auch die Politik schon vieles aufdecken können. Aber das reicht nicht. Und es erstaunt uns (nicht), dass bisher nur selten auf den strukturellen (!) Rassismus hingewiesen wird, der dieser Serie von Fehlern und Versäumnissen zugrunde liegen muss. Anders kann man sich dies alles nicht erklären. Auch deshalb sind dieser Aufruf und die juristische Aufklärung wichtig.

Den Aufruf und viele Hintergrundinformationen finden Sie hinter diesem Link der Crowdfunding Plattform gofundme. Weil es bequemer sein kann, steht der komplette Text auch unten in dieser Mail.

https://deref-web-02.de/mail/client/mX0QK23TN_w/dereferrer/?redirectUrl=https%3A%2F%2Fwww.gofundme.com%2Frechtskosten-amad%3Ffbclid%3DIwAR2NcQI-JxjgyI1Z8PQPwO_OAUSaaGtMuZqlHY2mmX1gRntbmqEM93QN_8M

Mit herzlichen Grüßen

Thomas Ruffmann